PM: Abschiebung mindestens einer Person aus Sachsen nach Afghanistan

Pandemie führt nicht zu Aussetzung von Abschiebung

Die Hoffnung, dass die Abschiebung wenigstens in Sachsen noch abgesagt wird, war gestern, am Nachmittag, bereits dahin. Bon Courage e.V. und SFR erreichte die Nachricht, dass ein Mensch aus der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen abgeholt wurde. Die Anwältin hatte noch am Montag einen Eilantrag eingereicht, ahnend, dass ihr Mandant nur zwei Tage später in den Krieg Afghanistans abgeschoben wird. Der wurde abgelehnt, genauso wie die danach eingereichte Verfassungsbeschwerde.

„Wir sind so traurig und wütend zugleich, das ist unbeschreiblich. Gestern bittet der Ministerpräsident im Landtag noch um Vernunft und Achtsamkeit in der Pandemie, während sein Innenminister seine Behörden von der Leine lässt.“ sagt Sandra Münch vom Bon Courage e.V., der auch in der Jugendstrafvollzugsanstalt berät.

Paula Moser vom SFR ergänzt: „Dies ist der bisher einzige, in Sachsen bekannte Fall. Die Landesdirektion wird von uns per Presseanfrage um Mitteilung zu möglichen, weiteren Fällen kontaktiert.“ Sie rechnet mit einer Meldung des SFR noch heute auf der Website wie den Social Media Kanälen des Vereins.

Neben zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen in Sachsen hatte sich auch die Diakonie Sachsen gegen die gestrige Abschiebung mitten in der Pandemie ausgesprochen.

Kontakt:
Sächsischer Flüchtlingsrat
-Paula Moser-

Mobil: 0176 427 286 23
Mail: pr@sfrev.de

 Bon Courage e.V.
– Sandra Münch-
Mobil:
015775176855
Mail: info@boncourage.de

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